Die Goldgräberstimmung ist bei den meisten der mittelständischen Softwarehersteller verflogen. Vor allem im Segment der ERP-nahen Lösungsanbieter wird dieses eindrucksvoll deutlich. Nun wird die Qualität des Managements, wie in anderen reifen Märkten auch, zum entscheidenden Erfolgsfaktor in einem durch Herstellerkonsolidierung gezeichneten Markt.
Die bisher erfolgsverwöhnte Software-Branche ist in die Jahre gekommen, auch wenn sie im Vergleich zur Gesamtwirtschaft mit über 5% nach wie vor überdurchschnittlich wächst. Zunehmend existenzbedrohender Wettbewerb, klassische Verdrängungsprozesse und Preisverfall kennzeichnen diesen nunmehr reifen Markt Auch unter diesen Bedingungen gelingt es den erfolgreichen Unternehmen aber weiterhin stark zu wachen und hohe Erträge zu erwirtschaften. Was sind die Erfolgsfaktoren, die hier die Spreu vom Weizen trennen?
Nun trennt sich die Spreu vom Weizen
MWConsulting beobachtet mittelständische, deutschsprachige Softwarehersteller bezüglich Ihrer Leistungsfähigkeit und Ihrer strategischen Ausrichtung. Betrachtet werden Unternehmen mit Umsatzgrößen zwischen 10 und ca. 100 Mio. Euro. Das durchschnittliche positive Umsatzwachstum dieser Firmengruppe von > 10%, und die durchschnittliche Ertragskraft (EBIT prozentual vom Umsatz) von >10% lassen den Verdacht auf Krisenstimmung noch nicht aufkommen. Erst die hohe Bandbreite bei Umsatzwachstumsraten von -18% bis +49% und bei EBIT-Margen von -8% bis +34% lassen den Beginn einer aufziehenden Krisensituation erkennen.
Die Anzahl der Unternehmen, die im Umsatz stagnieren und beim Ertrag mit geringen einstelligen %-Werten aufwarten nimmt zu.
In den Segmente technische Software, ERP-nahe Software, sonstige betriebswirtschaftliche Standard-Software und Software zur Prozessoptimierung werden deutliche Unterschiede bei Wachstum und Ertragskraft erreicht. In jedem dieser Segmente sind jedoch eindeutige Gewinner und Verlierer zu identifizieren Eine besonders deutliche Zweiteilung der Marktteilnehmer lässt sich bei den Herstellern von ERP-naher Software erkennen. Den „Wachsenden“ gelingt es besonders gut, durch starke Differenzierung oder Konzentration auf Nischen ihren Marktanteil weiter auszubauen, wohingegen die „Stagnierenden" durch zumeist unscharfe Positionierung an Boden verlieren. Es lassen sich so schon jetzt die potenziellen Gewinner der zunehmenden Konsolidierung ausmachen.
Wo liegen die Ursachen?
Als Begründung für eine unbefriedigende Geschäftssituation wird von vielen Managern die aktuelle Marktschwäche angeführt. Die Untersuchung zeigt aber deutlich, dass im gleichen Segment sowohl sehr erfolgreiche Unternehmen als auch weniger erfolgreiche Unternehmen angetroffen werden. „Es wird nun Zeit, dass das Management die erforderlichen strategischen Entscheidungen zur langfristigen Unternehmensentwicklung trifft - und diese konsequent umsetzt.“, so Michael Westfahl von MWC. Nach Ansicht des Software-Experten ist die Bereitschaft von Management und Gesellschaftern, sich vorbehaltlos und konsequent mit der jeweiligen Unternehmenssituation auseinander zu setzen oftmals nicht ausreichend ausgeprägt. Zu oft werden dringend notwendige Entwicklungen durch den scheinbar schlechten Markt begründet, bzw. real vorhandene Wachstumshindernisse nicht akzeptiert. Eine konsequente Erarbeitung von Handlungsoptionen für die zukünftige Unternehmensentwicklung mit der Bereitschaft, diese auch vorbehaltlos umzusetzen, ist Grundvoraussetzung für eine nachhaltig erfolgreiche Unternehmensführung. Problematisch für die objektive Entscheidungsfindung der Unternehmensführung ist hierbei oftmals die Ausprägung einer durch Eigeninteresse von Mitarbeitern charakterisierte interne Informationskultur des Unternehmens.
Was tun die Erfolgreichen?
Die Unternehmensführung ist gefordert, sich objektiv und umfassend über die jeweilige Situation klar zu werden, um daraus die entsprechenden Handlungen stringent abzuleiten. Dabei ist es von besonderer Bedeutung, dass sich Gesellschafter und Management über kurz- und langfristige, aber realistische Ziele eindeutig klar werden. Aus Sicht von MWC kommt es bei der Umsetzung vor allem auf die Güte des Managements an. „Gut geführte Unternehmen sind Ihren Mitbewerbern aufgrund der überlegenen Unternehmensausrichtung und der operativen Exzellenz immer die berühmte Nasenlänge voraus.“, so die Erfahrung von MWC. Die konsequente Umsetzung der langfristigen strategischen Ausrichtung und die permanente Überprüfung der eigenen Marktposition sind der Schlüssel zum Erfolg.
Erfolg ist kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis systematischen Handelns!
Auch im härtest umkämpften Segment wie dem der ERP-nahen Anbieter gibt es Gewinner mit exzellenten Geschäftsergebnissen. Entscheidend für den Erfolg ist die Bereitschaft des Managements, sich der tatsächlichen Situation des Unternehmens zu stellen und konsequent Veränderungsmaßnahmen zu bewirken. Eine qualitativ unzureichende Informationslage und das Eigeninteresse aller am Veränderungsprozess intern beteiligten Gruppen erschwert dabei die Entscheidungslage. Unter diesen Umständen sind die rosigen Tage für diejenigen Unternehmen gezählt, die sich heute nicht mit der gebotenen Konsequenz auf die Umsetzung der langfristigen Zielpositionierung des Unternehmens konzentrieren.
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